Heimatmuseum im Jagerhaus
Das Heimatmuseum Gmund gibt einen kulturhistorischen Abriss über ein großes Faszinosum der Menschheit und damit über das Zusammenspiel von Mensch und Natur.
1989 erwarb die Gemeinde Gmund das ehemalige Metzgerhaus, das damals bereits über 200 Jahre alt war, und baute es zum Heimatmuseum aus.
Heute wird es von den Heimatfreunden Gmund e.V. betrieben und beherbergt wechselnde Ausstellungen.
Außerdem gibt es eine Sammlung der historischen Tegernseer Tracht und seit 2024 einen neuen Sammlungsschwerpunkt mit 22 Präparaten einheimischer Fische aus dem Tegernsee und der Mangfall.
Zudem finden wechselnde zeitgenössische Kunstasusstellungen statt, wie beispielsweise die jährliche gmundart, die einen umfangreichen Einblick in die facettenreiche Gegenwartskunst im Tegernseer Tal und Umgebung ermöglicht.
Im Haus findet sich nicht nur Gmunder Ortsgeschichte, auch die "Lebensader Mangfall" mit ihrer Industrie, Handwerk, Trachten und Gebirgsschützen werden thematisiert.
Wer dem Heimatmuseum in Gmund einen Besuch abstattet, wird unweigerlich hineingezogen in den Bann aus alten Tagen – und das ganz ohne Eintrittspreis.
Es zeigt die Tegernseer Jagdkultur in all ihren Facetten und offenbart einen sehr persönlichen Bezug zum Tal.
Seit Jahrtausenden ist die Jagd Bestandteil des menschlichen Lebens. Auch im Tegernseer Tal spielte sie lange eine entscheidende Rolle, ja war gar lebensnotwendig – und manchmal, zumindest für Wildschützen, nicht ganz ungefährlich.
1793 erbaut, diente das Jagerhaus als Wohn- und Arbeitsstätte des königlichen Revierjägers Johann Baptist Mayer (1786 - 1834), besser bekannt als "Wilder Jager von Gmund".
In der authentischen Wohnstätte Mayers erlebt der Besucher die Geschehnisse rund um die "Jagerschlacht 1833" hautnah.
Im Inneren des Museums sehen sich Besucher in das 19. Jahrhundert versetzt. Die original Jägerstube soll an den ehemaligen Revierjäger Mayr aus Gmund erinnern.
Dessen Geschichte war Folgende: 1815 ließ König Max Joseph I. im Tal eine Revierjägerei einrichten und von eben jenem Schützen Mayr bewachen. Mit den Wilderern machte Mayr einen kurzen Prozess und gelangte so zu königlicher Anerkennung. Dass das den Wilddieben nicht passte, liegt auf der Hand. 1834 nahmen sie an dem Revierschützen tödliche Rache
Interessant sind auch die detailreichen Führungen durch ehrenamtliche Mitglieder des Trägervereins, die wissenswerte Geschichten über das Haus und seinen Besitzer erzählen.